Silikone - wirklich so ein Teufelszeug?

Wenn man sich mit Haarpflege beschäftigt kommt man zwangsläufig nicht am Thema Silikone vorbei. Hier scheiden sich die Geister. Die einen schwören drauf, die anderen meiden es, wie der Teufel das Weihwasser.  Das Thema wird so hochgekocht, dass sich in den Foren regelrecht Fronten bilden. Man vergleicht es mit dem Fugensilikon, das ja auch abdichtet. Und so sind sich die Silikongegner einig, dass Silikon die Haare abdichtet und keine Pflege mehr durchlässt.

Genau das will ich nun testen!

Dichtet das Silikon wirklich so ab, dass keine gute Pflege mehr durchkommt?

Wenn es so wäre, dürfte ich demnächst mehr Haarschäden feststellen.

Mein Test sieht wie folgt aus:

Ich verwende silikonhaltiges Spitzenfluid im letzten cm (können auch maximal die letzten 2 cm sein) bei jeder 5. Wäsche. Das Spitzenfluid enthält eines der sogenannten "bösen" Silikone, nämlich Cyclomethicone. Nicht wasserlöslich und angeblich sehr hartnäckig.

Wenn ich Silikon schon teste, soll es doch gleich eine Granate sein. ;-)

Ich möchte betonen, dass ich seit Jahren Silikon gemieden habe, weil ich eben auch den geläufigen Meinungen und Erfahrungen in den Foren gefolgt bin. Es hat mich etwas Überwindung gekostet, mich wieder an Silikon zu wagen, aber es MUSS einfach sein.

Warum tu ich das? Warum verwende ich plötzlich wieder Silikon, wenn doch Jahre lang alles gut gelaufen ist in der Haarpflege und ich mit silikonfrei nur die besten Erfahrungen gemacht habe?

Es gibt mehrere Gründe dafür:

- Ich habe noch gut 10 cm Chemieleichen.
- Meine Haare haben eine Länge von 91 cm nach SSS, die richtige Länge wird wohl so um die 70 - 75 cm liegen. D.h. meine Spitzen sind schon sehr alt, haben viele Wäschen, Chemiefarbe, zig PHF-Färbungen, hunderte Fönaktionen und Behandlungen mit Lockenstab hinter sich. Dafür befinden sie sich eigentlich in einem sehr guten Zustand.
- Ich befürchte, dass dies nicht so bleiben könnte.
- Auf meinem Weg zu Klassischer Länge muss ich zwangsläufig am Po vorbei. Bei meinem Körperbau ;-) bedeutet das dieselben Strapazen wie bei Schulterlänge.
- Ich bin viel zu gern ein Langhaar, als dass ich sie zur Schonung immer hochstecken will.
- Die Spitzen brauchen Schutz.

Ich glaube, dass Silikon sehr wohl von Nutzen sein kann, wenn man es sinnvoll einsetzt.

Wenn wir an Silikon denken, denken wir an Build up und alle seine Folgen. Aber ist das so richtig? Ist es nicht so, dass diejenigen, die Silikon jetzt verteufeln, früher sehr grosszügig mit Silikon umgegangen sind? Wenn ich recht überlege, habe ich mich nie an die Dosierungsanleitungen der Hersteller gehalten, ich hab immer die doppelte und dreifache Menge verwendet. Denn viel hilft ja viel. Dachte ich.

Ich denke, die Menge macht das Gift.

Man kann Silikon gezielt und sinnvoll einsetzen. Man kann es aber auch überdosieren und die Haare damit völlig überfordern.

Von wissenschaftlicher Seite will ich das Thema Silikone nicht beleuchten, hierfür fehlt mir das Wissen.

Mir geht es rein um persönliche Erfahrungswerte.

Ich werde natürlich regelmässig in meinem Blog darüber berichten, wie meine Haare auf das Silikon reagieren, ob sich etwas verbessert, verschlechtert oder sich gar nichts verändert. Letzteres würde mir schon genügen, denn es geht mir ja ausschliesslich darum, den guten Haarzustand zu erhalten und am Liebsten, bis ich mein Längenziel erreicht habe.

Ich werde sonst nichts verändern, weder an Pflege noch an Trimmgewohnheiten.

Ein spannendes Experiment! :-)